
...sieht anders aus
Zuerst wünsche ich Euch allen ein gutes, frohes, lustiges, pannenfreies und gesundes neues Jahr 2017. Ich hoffe Ihr seid gut rübergerutscht und habt auch die Weihnachtsfeiertage art- und mundgerecht genossen. Was mich betrifft waren die Feiertage bis gestern perfekt, wunderbar sozusagen. Meine Familie weilt momentan in Shanghai, zwecks Neuausstellung des Passes und des Visums. So war es dann, dass ich am Freitag nach Shanghai pendelte und dort drei wunderbare Tage mit meiner Frau und Tochter verbringen durfte. Und ich habe extra einen späten Rückflug gebucht für Sonntagabend, damit ich auch wirklich fast drei volle Tage dort sein kann. Jedoch kam schon am Sonntagvormittag die Meldung, dass mein Flug 90 Minuten Verspätung hat, und somit spät am Abend fliegt. Na ja, zuerst habe ich mich noch gefreut, mehr Zeit mit meinen Liebsten, da ist ja nichts dagegen einzuwenden, oder? Jedoch habe ich da schon gedacht, vielleicht wäre es besser einen anderen Flug zu buchen. Aber Nee, wird schon alles okay sein. Ich bin ja diese Strecke schon mindestens fünfzig mal geflogen.
Na dann ca. 19.00h ging die Reise los, von meiner Tochter Abschied genommen und mit meiner Frau zur U-Bahn Station gepilgert. Dann mit dem Hochgeschwindigkeitszug zum Flughafen. Ich war der Letzte der eingecheckt hatte, somit war der Flug wirklich rappelvoll. Und es war wirklich wie angekündigt, der Flug ging erst um 21.30h. Dann ca. 21.00h immer noch kein Flugzeug, und ich ahnte schon schlimmeres. Dass ich mich dann ca. 02.00h ins Bett werfe und vier Stunden später wieder aus dem Bett quäle um dann total übermüdet ins Büro zu schleichen. Aber ha ha, es sollte schlimmer kommen. Ca. 21.15h kam dann das Flugzeug an, und um 21.45h ging das boarding los. Dann schon mal gerechnet, ca. 22.15h Abflug, halb eins zu Hause am Flughafen und ca. halb zwei im Bett. Okay, mental darauf eingestellt und ab in den Flieger. Da ich immer beim Gang sitze, dieses Mal jedoch alle Gangsitze besetzt waren, hatte ich da schon ein komisches Gefühl. Irgend etwas war komisch bei diesem Flug. Auch links und rechts von mir sassen nicht gerade schmale Herren der Schöpfung, zumal ich auch nicht ein schmales Brett bin. Nun ja, ca. 22.25h ging es dann endlich los und wir hoben ab.
Es lief alles gut, bis ca. 30 Minuten vor der Landung. Da haben wir beobachtet, dass das Flugzeug sich im Kreis dreht. Man kennt das ja, diese Landkarten auf welchen sie im Flugzeug den Verlauf des Fluges zeigen. Zuerst dachte ich, dass muss ein Fehler sein, denn die Kurvenfliegerei hat man im Flugzeug nicht bemerkt. Jedoch auf der Karte ganz klar ersichtlich, wir flogen über dem Meer im Kreis und dass ca. 15 Minuten. Somit wurden die ersten Leute nervös. Und ich muss zugeben, mir war es auch gerade nicht froh zu Mute. Mir kamen diverse Meldungen in den Sinn, welche in letzter Zeit durch die Medien geisterten, von Flugzeugen und Kapitänen, welche andere Pläne hatten als die Flugzeuge ans Ziel zu bringen. Na ja, ich weiss, ein bisschen übertrieben, jedoch in dieser Situation, und auch müde usw. war es nicht gerade eine relaxte Situation. Dann auf einmal, kam die Durchsage, dass wir bald an unserem Bestimmungsort landen. Dachte ich zumindest, denn die Durchsage wurde auf einmal abgebrochen. Da hatte ich wirklich das Gefühl, da stimmt etwas nicht. Dann gefühlte 10 Stunden später, kam die Durchsage, dass wir an einen anderen Ort fliegen und dort landen werden. Hallo? Was? Es ist Sonntagabend, mitten in China, morgen Arbeiten, wohin gehen wir? Nun gut, zumindest kannte ich den Ort, jedoch trotzdem ein nicht sehr angenehmes Gefühl, mit lauter Chinesen, die kein Englisch reden. Zum Glück bin ich des Chinesischen ein bisschen mächtig...
Scheinbar war in meiner schönen Heimatstadt der Teufel los, was das Wetter und die Luftverschmutzung betrifft, somit hat der Pilot die weise Entscheidung getroffen, da nicht hinzufliegen, weil das Risiko zu gross ist. Nun gut, 10 Minuten später sind wir gelandet und wir sassen (oder standen) eine Zeitlang im Flugzeug herum. Dann kam der Befehl auszusteigen. Oha, jetzt wird es lustig, dachte ich mir. Transfer ins Hotel, einchecken mit 200 Passagieren, irgendwo ein kleines billiges Hotel. Ich habe mich schon auf der Couch in der Lobby schlafen sehen, alles ausgeraubt und die Mäuse tanzen Tango um mich herum. Dann bei der Gepäckausgabe habe ich einen anderen Ausländer getroffen und wir haben uns dann zusammengetan. Er war auch froh, jemanden zu haben, der ein bisschen Chinesisch kann.
Draussen warteten schon zwei Busse und wir mir nichts Dir nichts hineingehüpft. Dann ging es los, wir fuhren an ca. 10 Hotels vorbei und an keinem wurde gestoppt. Eines war sogar von der Airline, jedoch war das wohl nur für die Besatzung und Kapitän. Und es war schon 1.30h und natürlich waren wir nicht müde, Nein. Dann irgendwann sind wir angekommen, draussen am Gebäude stand in grossen Lettern Outlet. Aha, wir müssen uns zuerst mit Bettzeug eindecken, habe ich mir gedacht. Jedoch gab es ab dem 12. Stock ein Hotel, wo dann wacker eingecheckt wurde. Irgendwann waren wir zwei Ausländer an der Reihe und ca. 2.30h war ich dann im Bett, obwohl ein zu kurz geratenes Brett ist besser beschrieben. Jedoch, wer will meckern. Ich muss sagen, die Airline hat das innert kürzester Zeit sehr gut organisiert, und auch die Chinesen haben sich alle vorbildlich, ruhig und geduldig verhalten. Wirklich Hut ab, das wäre in der Schweiz anders abgelaufen. Was wir nicht wussten war, wie es dann am morgen weitergeht, scheinbar werden wir geweckt, hat es geheissen.
Nun gut, ich habe mich dann auf mein Brett gelegt, jedoch an Schlaf war nicht zu denken, ich hatte zu grosse Angst, dass ich den Weckruf nicht höre, und dann wäre ich ewig in dem Hotel gefangen, ha ha. Um ca. 4.00h habe ich festgestellt, dass mein Zimmertelefon nicht eingesteckt war, voller Panik habe ich das denn erledigt. Ich habe wohl 2 Stunden geschlafen, und um 6.30h wurde energisch an die Tür geklopft. Okay, es geht weiter, nun geht es nach Hause. In 2 Minuten war ich in der Lobby, und die Airline hat auch ein kleines Frühstück organisiert. Sehr gut. Dann ab in den Bus, und ab zum Flughafen. Denkste, irgendwo in der Stadt wurde angehalten und die Koffer wurden entladen. Nun hiess es viel Glück, man wisse nicht ob und wann es einen Flieger gibt. Ich habe dann gefragt, ob der Bahnhof in der Nähe sei und siehe da, intelligenterweise haben sie vis a vis von diesem parkiert. Das war der Moment wo ich dann nicht mehr zufrieden mit der Airline war. Mein französischer Kollege wäre alleine ziemlich aufgeschmissen gewesen. Jedoch habe ich ihn gepackt und wir gingen zum Bahnhof und kauften ein 1. Klasse Ticket in unsere schöne Stadt, wo wir dann 3 Stunden später auch eintrafen.
Wirklich eine Odyssee.
Ich habe schon öfters über solche Erlebnisse gelesen und gehört, wenn man es jedoch selber erlebt und auch noch in einem fremden Land, stellt sich das abenteuerliche Gefühl erst später ein, nämlich jetzt, wenn ich in meiner warmen Stube diese Zeilen schreibe.
So dann, auf gutes Gelingen im 2017 und das Eure Reisen immer pannenfrei ablaufen.
Euer China-Experte
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