...in Shanghai
Zuallererst wünsche ich Euch allen ein erfolgreiches und gesundes neues chinesisches Jahr des Hahns. Wir haben es geschafft und sind gut rübengerutscht. Mit nicht so vielen Essen. Jedoch ein Essen war wirklich ein Festmahl, welches wir in einem schönen Restaurant in Shanghai im 39. Stock eingenommen hatten, und zwar am zweiten Neujahrstag. Die Temperatur war 22 Grad und es war ein wirklich herrlicher Tag mit der ganzen Familie. In diesem Blog widme ich mich Shanghai und wie sich diese Stadt entwickelt hat und weiter entwickelt.
Es fängt damit an, dass am Flughafen ein striktes Regularium aufgebaut wurde, was das Parkieren betrifft. Wenn man jemanden abholt, war es gang und gäbe, dass die Leute zum Abflussterminal fuhren und dort auf die ankommenden Familien oder Freunde warteten. Das ist nun komplett verboten, es wird strikt kontrolliert, ob das herannahende Auto leer ist oder nicht. Wenn es leer ist, dann wird es sofort weitergewinkt und es darf unter keinen Umständen anhalten. Wenn man nun ein Auto mit Fahrer reserviert hat, dann muss man sich in die Tiefgarage begeben und sich bei einer bestimmten Säule treffen. Zum Beispiel, Parking 2, Level B2, Platz C-10. Ich habe das nun schon einige Male gemacht und es klappt wirklich gut. Auch im Flughafen drin habe ich das Gefühl, es geht zu und her wie an einem europäischen Flughafen. Jedoch muss ich zugeben, dass die Sicherheitskontrollen ein bisschen lasch sind, da sind sie sogar in unserer nordchinesischer Heimatstadt einiges strenger und genauer.
Und dann ging es raus aus dem Flughafen auf die Strasse. Und das ist nun wirklich die grösste Änderung in Shanghai. Man denkt dann manchmal, man ist nicht mehr in China. Ich muss zugeben, es ist langweilig geworden auf den Strassen von Shanghai. Fast so wie in der Schweiz. Die Autos verkehren wirklich alle richtig. Auf den korrekten Spuren, Spurwechsel vor Rotlichtern über Sicherheitslinien - gibt es nicht mehr. Grosse Hupkonzerte, Fehlanzeige. Die ganze Stadt sozusagen ist still geworden, was das Hupen betrifft. ich erinnere mich noch, als wir ankamen in Shanghai vor vier Jahren, jedes Auto hat zwei Hupen, dachte ich, eine vorne und eine hinten. Auch gibt praktisch kein Gedränge mehr, gefährliche Überholmanöver sieht man selten. Komisches Fahrverhalten ist kein Massenphänomen mehr, sondern limitiert sich auf ein paar Individualisten. Auch wenn man die Ringstrassen verlässt (auch innerhalb der Stadt) werden die Autonummern angezeigt, welche soeben geblitzt wurden wegen eines Fehlverhaltens. Somit wird man quasi an den Pranger gestellt. Ebenfalls das interessanteste ist, das die Rechtsabbieger wirklich warten, bis die Fussgänger über die Strasse gegangen sind. Das hat mich wirklich umgehauen, schön brav wie in der Schweiz. In unserer schönen Stadt sind solche Sachen auch auf dem Weg zur Besserung, jedoch noch nicht so extrem und weit wie in Shanghai. Wirklich bemerkenswert.
Auch was das Neujahrsfest betrifft, war ich überrascht. Ich habe kein einziges Feuerwerk gehört, wirklich nicht einen einzigen Böller. Die Leuten halten sich wirklich an die Verbote, auch wahrscheinlich, da die Bussen happing sind und es da und dort zu Denunzierungen kommen könnte. Das ist bei uns zu Hause anders, da knallt und rumst es noch gewaltig, jedoch auch weniger als früher, muss man zugeben. Vor vier Jahren in Shanghai sind wir gerade zum Neujahrsfest angekommen. Und am Silvesterabend um 0.00h gingen wir raus und dann ging es los. Wer in der Schweiz von Feuerwerk redet, der redet hier dann von Krieg. Von den Ausmassen und Mengen an Feuerwerk, die da gezündet wurden. Am nächsten Morgen sind wir fast Knietief durch den Abfall gewatet. Auch gab es in unserem Block zahlreiche Brände, da die Raketen dort einschlugen und dann ein Feuer ausbrach. Interessant war dann, wenn die Bewohner nicht zugegen waren, musste die Verwaltung quasi die Tür aufbrechen um den Brand auf dem Balkon zu löschen. Das war wirklich eine brenzlige Situation, im wahrsten Sinn des Wortes. Am am 1. und 2. Neujahrstag jeweils ab 6.00h ging es los mit der Böllerei. Jedoch wie erwähnt, dieses Jahr und auch schon letztes Jahr, absolute Stille in Shanghai. Ich kann da natürlich nur von meinen Erfahrungen erzählen, vielleicht hat es jemand anders erlebt in anderen Stadtteilen.
Auf jeden Fall sehe ich, dass in Shanghai wirklich einiges unternommen wird, damit gewisse Sachen ändern und anders vielleicht besser werden. Ich denke, für die Umwelt ist es richtig, im kulturellen und sozialen Aspekt denke ich, dass eine bisschen die chinesische Kultur verloren geht, wenn es so weitergeht. Jedoch war Shanghai schon immer sehr weltoffen und international angehaucht. Jedoch kann es ein gutes Vorbild für andere chinesische Grossstädte sein. Von meiner Seite jedoch - Hut ab - wie die Bevölkerung das unterstützt und den Wandel mitmacht.
Somit sind wir im neuen Jahr und der Frühling kündigt sich an, bei uns ist es nicht mehr minus 20 Grad, es wird wärmer. Mal sehen, was das neue Jahr bringt, auf zu neuen Taten.
Alles Gute und bis zum nächsten Mal
Euer China-Experte
Kommentar schreiben