...Zeit good-bye zu sagen


Ich war ein paar Wochen offline, sozusagen weg vom Blogfenster. Der Grund dafür ist, wir werden bald zurück in die Schweiz gehen. Daher geht es momentan ein bisschen drunter und drüber, und wir müssen wieder beginnen, unsere Zelte hier abzubrechen und uns zurück orientieren. Zum Glück haben wir schon einige Erfahrung, was Umzug und neue Wohnung beziehen betrifft. Jedoch nach fast 5 Jahren ist es wirklich beruhigend zu wissen, das wir wieder zurück gehen und wieder ein definitives zu Hause einrichten können. Ein anderer Vorteil ist, wenn man so lebt wie wir zur Zeit, hat nie viel Möbel und anderen Gerümpel, den wir umziehen oder wegschmeissen müssen. Jedoch freue ich mich, wieder Gerümpel aufzubauen, so dass sich dann die Sachen auch wieder mal stauen. Das heisst dann, dass wir wieder mal sesshaft geworden sind.
Von was ich heute berichten will, ist dass wir ab und zu Besuch von unseren kleinen Freunden erhalten. Sozusagen, kommen sie des Nachts und versuchen eine kleine Party zu veranstalten. Es hat vor zirka 2 Jahren begonnen, als wir plötzlich eine Kolonie kleiner schwarzer vielbeiniger Freunde in der Küche hatten. Am Anfang war es nur 1 bis 2, dann ging es ganz schnell, und aus ein paar wurden wirklich sehr viele. Sehr Kleine, Kleine, mittelgrosse und wirklich sehr grosse. Ich habe am Anfang wirklich gedacht, das sei ein Phänomen, das schnell vorübergeht, jedoch falsch gedacht. Es wurde wirklich immer schlimmer, und die Familie, die sich da eingenistet hat, war wirklich sehr vermehrungsfreudig. Wir haben dann einiges ausprobiert, sämtliche Mittelchen, andere Theorien befolgt, welches Essen nicht mehr im Abfall usw. Jedoch hat alles nichts genützt, und die kleinen Tierchen, ich denke mal Kakerlaken, haben munter weiter Party gemacht.
Am Anfang war es ja noch okay, da haben wir vereinzelte gesehen, so ca. ab 21.00h sind sie aufgetaucht. Immer wenn die Arbeit in der Küche beendet war und es dunkel und ruhig wurde, sind sie aufgetaucht. Tja, die mögen es halt ruhig und beschaulich. Immer wenn wir dann wieder in Küche gegangen sind und das Lich angeschaltet haben, dann sind sie schnell weggehuscht. Jedoch je länger je mehr, sind sie einfach geblieben, wie wenn sie sich an uns gewöhnt haben. Oder auch um uns zu sagen, hey, die Küche gehört ab 21.00h uns, haut ab. Ha Ha. Gut, mir persönlich hat das nicht viel ausgemacht, es war vielleicht ein bisschen unhygienisch, diese Viecher über unsere Küchenutensilien krabbeln zu sehen. Vor allem weil unser Geschirr frei herumsteht, da es selten Geschirrschränke gibt in China in den meist sehr kleinen Küchen. Nun wir begannen dann, sämtliches Geschirr immer in das Wohzimmer zu tragen am Abend oder auch komplett abzudecken. Wenn ich dann ab und zu im Dunkeln auf die Jagd ging habe ich 4-5 erwischt, da kamen aber gleich die Doppelte Menge nach.
Ich finde es auch komisch, dass diese Tierchen zu uns in den 8. Stock kommen, warum nicht im Erdgeschoss oder ganz oben unter dem Dach. Wir haben auch einen Spezialisten gerufen und er hat uns erklärt, dass diese Tierchen irgendwo zwischen den Wohnungen in den Wänden, Rohren usw. leben und sich rasend schnell vermehren. Sehr wahrscheinlich hatte ein Nachbar nicht gerade ein hygienisch sauberes zu Hause, daher mussten wir auch ein bisschen darunter leiden. Wenn sie einmal da sind, ist es fast unmöglich sie loszuwerden. Sehr positive und motivierende Botschaft. Nun immerhin im Winter verschwinden sie wieder, vor allem hier in Shenyang, wo es dann wirklich sehr kalt wird.
Wir haben dann begonnen, Fallen auszulegen. Solche Fallen wie im Bild oben beschrieben. Ich muss zugeben, ich bin ein extremer Tierfreund, egal wie hässlich oder sonst wir die Tiere finden, ich töte keine Lebewesen. Das versuche ich meiner Tochter auch beizubringen. Nun meine Frau sieht das ein bisschen anders. Gut, ich habe dann auch begonnen, diese Tierchen ins Nirvana zu schicken, da es einfach zu viele waren. Diese Fallen sind extrem heimtückisch, die Tierchen laufen rein und kleben dann fest. Und dann sterben sie wirklich eines grauenvollen Todes. Sie warten einfach, bis sie sterben. In der Mitte hat es eine irgendein duftausströmendes Ding, das die Tierchen anzieht. So am Anfang hatten wir zirka 5-6 Fallen und jeden Morgen habe ich es inspiziert und wirklich zahlreiche Tierchen gingen uns in die Falle. Jedoch hat es der Anzahl am Abend keinen Abbruch getan, so dachte ich mir, je mehr in die Fallen gingen, um so mehr haben Papa und Mama in einem Akt wieder gezeugt. Wirklich unglaublich. Nun eines Abends war ich überzeugt, den Chef, König oder Papa oder ähnlich gesehen zu haben, wirklich ein riesig grosses Monster. Er hat sich auch anders verhalten als die andern. Ich wollte den erledigen, denn ich habe gelesen, wenn man den Chef erwischt, werden die anderen verschwinden, da orientierungs- und führungslos. Tja, tönt ähnlich wie in der Politik.
Wir haben auch gemerkt, dass die Tierchen immer dieselbe Route laufen, wirklich richtige Bünzlis. In dieser Route haben wir auch die Fallen ausgelegt, um alle Freunde der Nacht zu erwischen. Nach ein paar Wochen fingen sie jedoch an, auch in die Toilette neben der Küche zu spazieren und das Partygebiet auszudehen. Da war dann fertig, jetzt musste Chemie her, auch für mich das allerletzte Mittel. Meine Frau hat dann in einem Restaurant gefragt, wie sie dann diese Probleme lösen. Wir haben dann ein spezielles Mittel erhalten, das wir überall in der Wohnung versprühen müssen und wir durften dann diesen Raum ca. 5 Stunden nicht mehr betreten. Das zeigt auch, wie wirksam und wahrscheinlich giftig das Mittelchen war. Nun gut, wir haben das wacker versprüht die ganze Wohnung für ein Wochenende verlassen. Als wir zurückkamen haben ich mir schon vorgestellt, wie alles lebende in der Siedlung tot war, alle Personen, Gebüsche, Gräser ha ha. Nun es war nicht so, wir haben die Türe geöffnet und wirklich nichts, diese Tierchen kamen nicht mehr zurück. Gut, das war im Sommer 2015....
...nun im Jahre 2017 sind sie wieder zurückgekommen, niemand weiss warum. Wahrscheinlich wollen sie sich verabschieden, da sie wissen, das wir bald gehen. Auf jeden Fall haben wir wieder Fallen aufgestellt und es tappen ab und zu wieder ein paar Freunde der Nacht hinein. Jedoch krabbeln merklich weniger herum als bevor. Oder sie stellen sich geschickter an als zuvor. Wer weiss. Auf jeden Fall hoffe ich, dass wir später in der Schweiz das Problem nicht haben. Oder vielleicht folgen uns die Viecher, kann auch sein. Auf jeden Fall habe ich solche Probleme in der Schweiz nie gehabt in 37 Jahren.
Bis bald zum nächsten Blog, dann gibt es ein paar Infos wegen des Umzugs, und wie die Vorschriften sind in China... auch interessant
Euer China-Experte